Juli 23, 2020
Präpositionen und Assoziationen in der SEO ✅
Quelle: seo-boss.de
Präpositionen und Assoziationen in der SEO
Worte wie „in, zu, für, auf, bei, unter“ sind eine Präposition und es wird schon lange von Google empfohlen Verhältniswörter für eine bessere Suche zu verwenden. Diese stellen für den Algorithmus die Verbindung her zwischen den Keywords. „In, zu, für, auf, bei, unter“ sind hier sogenannte kontextualisierte Hauptindikatoren. Fragen Sie Google nach „Keyword 1 + Keyword 2“ z.B. „Baumarkt Linz“ könnte die Intension sein, einen Baumarkt zu finden, welcher den Namen „Linz“ trägt. Suchen Sie stattdessen nach „Baumarkt in Linz“, dann wird klar, dass sie in etwas suchen. Da Google alle Orte kennt, wird dann nach einem Baumarkt im Ort Linz gesucht. Gäbe es einen Baumarkt, der den Namen „Linz“ trägt, dann würde dieser auf Platz 1 ranken zur Suchanfrage: „Baumarkt Linz“.
Wie ich bereits mehrfach sagte, arbeiten die großen Suchmaschinen mit künstlicher Intelligenz. Das ist offiziell nicht bestätigt, aber ich gehe davon aus, dass KIs schon lange im Einsatz sind.
Im Dezember 2019 gab es das sogenannte BERT-Update. „Bidirectional Encoder Representations from Tranformers.“ Seitdem kann Google auch ganze Sätze verstehen. Google empfiehlt selbst die Suche präzise zu gestalten und so zu fragen, als ob man einen Menschen etwas fragt.
Google will die Intension der Suchanfrage verstehen und liefert entsprechende Ergebnisse. Ich selbst bin der Meinung, das mit dem Erraten der Intension klappt noch denkbar schlecht. Früher suchte man nach kurzen Schlagworten z.B. Brot backen, und bekam Treffer in denen die Schlagworte auch wirklich enthalten waren. Heute passiert es nicht selten, dass ich ein Suchergebnis erhalte, wo meine Keywords gar nicht mehr enthalten sind. Ein Beispiel: Ich suche klassisch nach „Bilder kaufen“ und finde in den Top 10 so einen Treffer.
Hier wurde zwar die Intension erkannt, aber ich sehe trotzdem kein passendes Keyword. Das Suchergebnis müsste eher so aussehen:
Das bedeutet ganz klar, dass Google sich die Freiheit nimmt, unsere Suchintension zu erkennen. Sehr oft, gerade bei speziellen Themen, muss man dann wirklich lange suchen, um ein befriedigendes Ergebnis zu erhalten oder seine Suchstrategie um zusätzliche Informationen erweitern.
Prinzipiell finde ich es gut, wenn die Maschinen uns Arbeit abnehmen, aber von einer Suchmaschine erwarte ich, dass sie meine konkrete Anfrage auch konkret beantwortet. Was ich nicht erwarte ist, dass die Suchmaschine denkt, sie müsste für mich denken, denn genau das ist es, wenn meine Intension erkannt werden soll.
Viel besser sieht es aus, wenn wir mit Präpositionen unsere Suchanfrage präzisieren. Suche ich z.B. nach „Leinwandbilder für die Küche, online kaufen“, erhalte ich solche Treffer:
Die meisten haben sich angewöhnt nur wenige Keywords bei den Suchmaschinen abzufragen, aber heute darf man ruhig etwas präziser fragen.
Wenn die meisten noch klassisch suchen, dann liegt das daran, dass die Leute immer noch klassisch denken und auch entsprechend googeln und von der Entwicklung der KI nichts wissen.
Für Betreiber von Website bedeutet dieses neue Verständnis der Suchmaschinen, die Texte und den kompletten Content darauf abzustimmen, dass dieser Intensionen beinhaltet. Es macht keinen Sinn, sich eine strikte Keyword-Strategie zu erarbeiten, wenn der Content selbst keine Intension widerspielt und auch keine Assoziationen erzeugt. Denn diese beiden bestimmen das „Denken“ der KI.
Dass Keywords für sich alleine gesehen keine Bedeutung mehr haben kann jeder schnell testen. Erstelle eine Website und befülle diese ausschließlich und eindeutig mit Keywords. Die Website wird nie gut ranken.
Dieses Erfordernis macht das Schreiben von Texten etwas anspruchsvoller und meine Empfehlung wäre, auf jeder einzelnen Seite/ Unterseite nur ein einziges Keyword zu priorisieren und den Content dann um dieses herum aufzubauen. Man kann etwas beschreiben, ohne es selbst direkt zu benennen. Das erfordert natürlich eine gewisse Kreativität beim Schreiber.
Das Haupt-Keyword sollte dann nur einmal, vielleicht in ein H-Überschrift erwähnt werden und dann gar nicht mehr. Trotzdem kann der Text umfangreiche Informationen enthalten, die Assoziationen generieren, die wieder zu unserem Keyword führen.
Das Ranking bei den Suchmaschinen kann niemand wirklich verändern oder proaktiv beeinflussen. Wir können nur Umstände schaffen, von denen wir glauben, dass die KI diese Akzeptiert. Wenn ihnen jemand Platz 1 zu einem Keyword verspricht, dann ist das ein Hochstapler. Das Ranking bestimmen ausschließlich Algorithmen und die Aufgabe der SEO-Leute ist es, herauszufinden, wie diese auf verschiedene Maßnahmen reagieren. Man kann nicht irgendwo ein paar Worte auf der Website schreiben und dann erwarten, dazu auf Seite 1 zu kommen.
Heute besteht das Können der SEO-Leute darin, zu verstehen wie Suchmaschinen „denken“.
Auch wenn Google und Co. immer mehr dazu übergehen werden. Werbeanzeigen die erste Seite in den Suchergebnissen zu überlassen, so hat jeder dennoch eine Chance, auch organisch zu ranken, wenn verstanden wird, dass es um den Inhalt geht und nicht um das Keyword.
Sind Keywords obsolet? Ja eigentlich schon. Sie dienen lediglich als Trigger und damit sollte man sehr sparsam umgehen.