Juli 23, 2020
Richtiges Seo für Amazon, Marktplatz-Optimierungen (MPO) ✅
Wie verkauft man am effektivsten seine Produkte auf Amazon?
Anders als bei den Suchmaschinen interessiert sich Amazon ausschließlich für Sales. Zwar ist Amazon selbst auch eine Suchmaschine, aber im Gegensatz zu Google und Co. will Amazon keine Werbung verkaufen oder Websites umfangreich auswerten und daraus ableitend Datensätze (Stichwort Big-Data) in Beziehung setzen, sondern Sales generieren. Da Amazon auf seine Händler angewiesen ist, werden die bevorzugt, die am meisten verkaufen. Je dichter der Markt ist, umso schwieriger ist es für einen Amazon-Händler erfolgreich zu verkaufen
Was für Google und Co. in Bezug auf SEO funktioniert, hat für einen Amazon-Händler absolut keinen Wert. Hier zählt nur, wer viel verkauft rankt immer weit oben. On- oder Off-Page gibt es im klassischen Sinne wenig bei einem Amazon-Shop zu beeinflussen. Man kann diesen zwar von außen mit Signalen versorgen, ob das aber die Sales nach oben treibt, hängt von der Zielgruppe ab, die diese Signale sieht.
Allein 10 000 Tweets abzusetzen bringen einem Amazon-Shop rein gar nichts. Während eine Website oder ein privater Online-Shop von solchen Signalen profitieren, jedenfalls aus Sicht einiger Seo-Metriken, verpuffen solche Signale für einen Amazon-Shop meistens total.
Die Amazon-Plattform ist eine Welt für sich, wo entsprechend eigene Gesetze gelten.
In Bezug auf die Optimierung eines Amazon-Händler-Shops/ -Accounts, bezeichne ich die Maßnahmen, welche die Sales ankurbeln sollten, „Amazon-In-Page-Optimierung“. In-Page bezieht sich nicht auf technische Faktoren (wie im klassischen SEO das On-Page), sondern ausschließlich auf die Präsentation der Produkte und was am wichtigsten ist, auf die Produkt-Titel und -Beschreibungen. Die Bezeichnung des Produktes hat bei Amazon die höchste Priorität. Um beim SEO zu bleiben, ist die Bezeichnung eines Produktes vergleichbar mit dem Meta-Titel (meta title) einer Website.
Ein kleiner Händler kann mehr verkaufen als eine Warenhauskette, wenn seine Produkte die Bezeichnungen haben, nach denen auch gesucht wird. Hieraus wird ersichtlich, dass eine ordentliche Keyword-Recherche auch bei der MPO unumgänglich ist.
Wer schon mal eine solche Recherche gemacht hat weiß, dass wir hier einige Stunden Lebenszeit pro einzelnem Keyword versenken können. Um die korrekten und zielführenden Keywords zu finden, ist es zwingend erforderlich, dass der Verkäufer sich in die Lage seiner potentiellen Kunden versetzen kann. Vielen Verkäufern bereitet schon das allein Schwierigkeiten, weil Ihnen einfach die Erfahrung fehlt. Gerade Verkäufer die neu auf Amazon sind, fühlen sich schnell erdrückt von der Masse des Wettbewerbs und geben entsprechend nach kurzer Zeit wieder auf. Wer hier schnelle Ergebnisse erwartet, sollte besser kein Amazon-Händler werden. Hier braucht es ein gewisses Durchhaltevermögen und der ständigen Optimierung. Anders als bei einer Website, kann ein Amazon-Shop nie genug optimiert sein. Amazon bestraft hier keine Mühe, wie es Google bei überoptimierten Websites tut.
Wie ich bereits in meinem ersten Artikel geschrieben hatte, weiß niemand wirklich, wo eine Überoptimierung beginnt. Google hüllt sich da in Schweigen. Fakt ist jedenfalls, und das kann ich 100%ig garantieren, wird eine Website die durch und durch SEO-optimiert ist, an Performance verlieren und im Ranking fallen. Google hat die seltsame Angewohnheit entwickelt, so gut wie jede Maßnahme erst einmal verdächtig zu finden. Die betreffende Seite steht dann sozusagen unter Beobachtung und wird ein Weilchen unter dem Radar fliegen und damit an Sichtbarkeit verlieren. Nach und nach baut Google dann wieder Vertrauen auf und die SEO-Performance wird wieder zulegen. Das konnte ich hunderte Male beobachten.
Amazon hingegen ist es vollkommen egal, so lange keine Gesetze gebrochen und Sales generiert werden, darf man auf Amazon seiner Kreativität freien Lauf lassen. Das ist einer der Gründe, warum immer mehr Online-Händler ihren Schwerpunkt auf Amazon verlegen. Hier regiert einzig und allein der Markt. Ich wünschte, es wäre bei Google und Bing auch so, aber leider herrscht dort eine regelrechte Reglementierungswut. Man sehe sich nur die Webmaster-Richtlinien von Google an. Dort wird der Webmaster in einer Weise bevormundet, dass ich mich echt wundere, wie unterwürfig die meisten Webmaster und auch SEO-Agenturen sind. Sie unterwerfen sich mit vorauseilendem Gehorsam den Anweisungen. Ich nenne hier in diesem Zusammenhang die häufig wiederkehrenden sogenannten Qualitätsupdates von Google. Allein diese Bezeichnung ist eine Anmaßung und impliziert, dass nur Google allein bestimmt was Qualität ist. Soweit mein SEO-Auge reicht, gibt es keine einzige SEO-Agentur in Deutschland die dieses Vorgehen jemals kritisiert hätte. Allein damit stehen wir vom SEO-Boss-Team absolut auf der Seite der Gesetze des Marktes. Nur der Markt soll bestimmen was gut oder weniger gut ist. Einer Suchmaschine steht diese Bewertung absolut nicht zu!
Der Großteil der Käufer (ca. 85% | Trend steigend) von Amazon, betreten die Website direkt und verwenden dann die Amazon-interne Suche. Die anderen 15% kommen über Preisvergleicher, Partnerprogramme und über Werbung, welche Amazon in eigenen Werbenetzwerken schaltet. Diese Werbung erscheint auf vielen Websites im Internet.
Aus dem Geschriebenen wird ersichtlich, dass sich der Amazon-Händler hauptsächlich auf das In-Page seiner Produktseite, direkt auf Amazon, konzentrieren sollte.
Wer sehr spezielle Nischen-Produkte verkauft, muss sich wenig Sorgen machen. Er wird seine Waren verkaufen können. Anders sieht es bei Massenware aus. Hier kämpfen tausende Händler um die beste Position. Bei Amazon ist es jedoch anders als bei Google möglich, auch noch auf Platz 50 oder 100 im Ranking, seine Waren zu verkaufen. Wer bei Google nicht auf den ersten 3 Seiten zu finden ist, findet praktisch gar nicht statt. Da bei Amazon jedoch nur potentielle Käufer aufschlagen, mit der Absicht wirklich etwas zu kaufen, bringen diese naturgemäß sehr viel mehr Zeit mit und sehen sich z.B. mehrere hundert Produkt-Seiten an, bevor sie einen Kauf tätigen. Sie sind von Hause aus darauf eingestellt sich viele Produktlisten anzusehen. Deswegen spielt das Ranking auf Amazon eine komplett andere Rolle als bei Google. Es spielt natürlich eine Rolle, aber die Gewichtung ist eine komplett andere.
Jeder kennt das, wir möchte etwas kaufen, gehen auf Amazon und sehen uns teilweise stundenlang hunderte Produkte an. Wer Amazon betritt, bringt meistens viel Zeit mit und hat schon sehr konkrete Vorstellungen von dem Wunsch-Produkt. Wir lesen vorher Rezensionen und haben auch Testberichte z.B. auf Youtube zum Produkt unserer Wahl gesehen oder auf anderen Websites darüber gelesen.
Also die große Frage lautet: Wie sieht das optimale MPO für Amazon aus?
Hier müssen wir berücksichtigen, dass erfahrene Kunden auf die vielfältigen Filterfunktionen, die Amazon bereitstellt, zurückgreifen. Ich persönlich filtere immer nur die am besten Bewerteten Produkte heraus. Damit kann ich manchmal auch falsch liegen, weil ein Produkt, welches nur ein einziges Mal mit 5 Sternen bewertet wurde, auch unter diesen Filter fällt. Handelt es sich hier um eine Fake-Bewertung, kann ich möglicherweise einen totalen Fehlkauf tätigen. Bei Amazon ist das jedoch unproblematisch, weil man die Ware bedenkenlos zurücksenden kann.
Zu den wichtigsten Filtern gehören:
- Marke
- Preis
- Bewertung
Neben diesen Filtern hat der Amazon-Händler nur seine eigene Produkt-Präsentation, die er im Auge behalten muss. Er hat keine andere Möglichkeit, als sich durch eine perfekte Benennung und Beschreibung seiner Produkte dem Suchergebnis zu nähern.
Der Suchmaschine von Amazon ist es egal, erfolgt eine Suche ohne Filter, wird sie das Produkt als Ergebnis ausliefert, welches der Anfrage am ehesten entspricht. Wir erinnern uns: Amazon will Sales. Alles andere ist vollkommen irrelevant!
So gesehen, besteht die MPO ausschließlich aus der korrekten Betitelung und Beschreibung der Produkte. Es macht hier also Sinn, die Produkte sehr individuell und vor allem nicht zu kurz zu beschreiben.
Neben diesen einfachen Faktoren, müssen das Produkt bzw. der Händler an einer sehr guten Reputation arbeiten. Ein Produkt mit nur einem Stern in den Bewertungen, hat wenig Chancen verkauft zu werden. Es ist wie überall im Leben, eine negative Reaktion erregt mehr Aufsehen als 10 Positive. Haken Sie bei allen Kunden nach, um eine positive Bewertung zu bekommen.
Oftmals versucht der Wettbewerb mit schlechten Bewertungen anderen das Leben schwer zu machen. Bei Amazon ist dieses Problem sehr massiv und der Konzern scheint hier auch keinen Handlungsbedarf zu sehen, obwohl diese Problematik lange schon bekannt ist. Allein das verifizierte Käufer mit einem Tag versehen werden, beseitigt diesen Missstand nicht. Gegen diese Bewertungsverzerrung sind wir nahezu machtlos, weil Amazon eben auch nicht verifizierte Käufe bzw. Rezensionen zulässt. Ggf. muss man Freunde und Bekannte dann bitten, eine positive Bewertung dagegen zu halten. Das ist zwar auch nicht seriös, aber der Zweckt heiligt auch hier die Mittel.
Wenn in Ihrer Branche jemand sehr viel verkauft und Sie, mit denselben Produkten fast nichts, dann sehen Sie sich die Produktbeschreibungen des Wettbewerbs genau an und versuchen Sie ähnliche Begriffe zu verwenden, aber bitte niemals etwas kopieren! Der Amazon-Algorithmus stuft Plagiatoren gnadenlos ins Nirvana.
Verkauft jemand ein „Kleid mit Blumen“ sehr erfolgreich und sie verkaufen genau das gleiche Kleid, dann nennen Sie Ihr Produkt z.B. „Schönes Kleid mit Blumenmuster“. In dieser Weise kann man sich dem natürlich Verhalten der Suchenden annähern. Hier gilt die Uralt-Regel der SEO, auf die Wahl der besten Keywords bezogen: immer von lang nach kurz. Je mehr Wettbewerb wir haben, um so spezifischer müssen wir an unserer Produktbeschreibung feilen.
Da auch Amazon gegen Keyword-Spammer vorgeht, wurde die maximale Titel-Länge für Produkte von ursprünglich fast 500 Zeichen auf 170 reduziert. Versuchen Sie ihr Produkt mit 170 Zeichen im Titel so wie genau wie möglich zu beschreiben. Handelt es sich um eine hochwertige und bekannte Marke, muss der Markennamen zwingend im Titel genannt werden. So haben Sie die Chance, dass der Marken-Filter ihr Produkt herausfiltert, wenn ein potentieller Käufer diesen Filter setzt.
Seien Sie einzigartig, kreativ und verwenden Sie auch mal eine Formulierung, die man sonst nirgends findet. Unique Texte gewinnen am Ende häufig.
Wichtig, sogar sehr, sehr wichtig ist der Service am Kunden. Ihr Händler-Account sollte Kontaktinformationen (Tel. und E-Mail-Adresse) bereithalten, wo der Kunde, wenn er sich an Sie wendet, auch sehr schnell ein Feedback bekommt. Es geht nichts über einen guten Kunden Support. Mit guten Produkten zu fairen Preisen und gutem Support kann man Kunden langfristig binden. Das steigert Ihre Reputation und lässt das Vertrauen in Ihre Angebote wachsen.
Legen Sie Ihrer Ware immer ein kleines Gimmick bei und seien es auch nur 5 Gummibärchen. Der Kunde wird darüber sehr erfreut sein. Wie überall gilt: Liebe zum Detail fördert die Kundenbindung!