Juli 3, 2025
Vibe Coding
Vibe Coding – Warum das Bauchgefühl der neue Compiler ist
Früher galt: Nur wer Zeiger erklären kann, ist ein echter Entwickler.
Heute erleben wir eine Zeitenwende: Vibe schlägt Syntax.
Wenn Sie diesen Wandel beobachten, sind Sie nicht allein. Eine neue Generation von Entwicklern – oder besser: Produkt-Denkern mit technischem Zugriff – betritt die Bühne. Ihre Hauptsprache ist nicht mehr C++, Python oder Rust, sondern Intuition, Flow und Vision.
Der Begriff „Vibe Coding“ bringt dieses Phänomen auf den Punkt.
Was ist Vibe Coding?
Vibe Coding bedeutet:
Sie müssen nicht mehr jeden Befehl kennen, sondern wissen, wie sich das Ergebnis anfühlen soll.
Sie beschreiben die gewünschte Wirkung – die Ästhetik, die Experience, den „Vibe“ –
und eine KI schreibt den Code, der dieses Gefühl umsetzt.
Das ist kein Science-Fiction.
Das ist Gegenwart.
„Ich will, dass sich das wie Airbnb anfühlt, aber mit weniger Reibung und einem wärmeren Look.“
„Ich brauche ein Dashboard, das ruhig wirkt – nicht überladen, aber mit subtiler Dynamik.“
Solche Sätze waren früher unpräzise. Heute sind sie der Einstieg ins Projekt.
Die neue Entwicklerrolle: Coach, nicht Handwerker
Der Vibe Coder ist kein klassischer Coder mehr. Kein Programmierer kann mit der KI mithalten, jedenfalls nicht in Sachen Speed. Was eine KI jedoch nicht hat, sind Intuition und die Fähigkeit eine Vision zu haben. Ein Vibe Coder hat eine Idee und die Fähigkeit, im Verbund mit der KI, diese umzusetzen.
Er oder sie ist eher ein digitaler Coach, der das Ziel formuliert, Feedback gibt und die KI leitet. Die Arbeit verlagert sich von:
Früher | Heute |
---|---|
„Was ist der Algorithmus?“ | „Was ist das Erlebnis?“ |
„Wie ist die Logik?“ | „Wie ist der Flow?“ |
„Wie ist der Code?“ | „Wie fühlt sich das Produkt an?“ |
KI übernimmt mehr und mehr die Implementierung.
Menschen definieren, was gut ist – nicht wie es gebaut wird.
Ein Shift mit Risiken – und Chancen
Diese Entwicklung macht Tech zugänglicher – aber auch diffuser.
Die Gefahr: Tiefe wird gegen Tempo getauscht.
Was heute „läuft“, kann morgen unwartbar sein, wenn niemand den KI-generierten Code mehr versteht.
Deshalb gilt:
Vibe Coding ersetzt nicht das Denken – es verlagert es.
👉 Wer Vibe Coding ernsthaft betreibt, braucht:
-
Technisches Grundverständnis
-
Ein gutes Gespür für UX und Menschen
-
Die Fähigkeit, mit KI iterativ zu arbeiten
-
Und vor allem: den Willen, Verantwortung für das Ergebnis zu übernehmen
Fazit: Der Vibe ist real – aber er braucht Führung
Sie müssen heute nicht mehr wissen, wie man Memory managt –
aber Sie müssen wissen, wie man Bedeutung erzeugt.
Vibe Coding heißt:
Der Mensch bleibt der Visionär.
Die KI wird der Handwerker.
Wenn Sie führen wollen, brauchen Sie kein perfektes Stack-Wissen mehr –
aber ein sicheres Gespür für Qualität, Klarheit und Impact.
Der Compiler der Zukunft ist Ihr Bauchgefühl.
Und wer den Vibe nicht spürt, verliert.